07.04.2010

Meine ersten beiden T5er

Es ist ein sonniger Mittwoch im April, ich habe Urlaub und überlege, wie ich den Tag gestalten könnte. Plötzlich klingelt das Telefon und Ronni vom Team Bashira fragt, ob ich Lust auf einen kleinen Ausflug ins Sauerland hätte. Er hätte da noch zwei Kletter-T5er, die er gern machen würde und wolle ohne Begleitung ungerne dort hin. T5er kannte ich bislang nur von Erzählungen und so sagte ich spontan zu. Das dieser Tag mein Leben bzw. meine Cacherlaufbahn entscheidend beeinflussen würde, konnte ich da noch nicht erahnen!

Irgendwann erreichten wir in Arnsberg-Rumbeck eine Brücke die über die Ruhr führt. Dort liegt also der Cache "Under the bridge II - Kaiser-Wilhelm (GCWNGN)". Ronni hatte schnell die richtige Abseilstelle gefunden und packte seine "sieben Sachen" aus. Ich konnte nur zuschauen, da ich mit der Materie überhaupt nicht vertraut war. Immer wieder stellte ich Fragen zu Technik, Equipment und was mir so durch den Kopf ging. Alle Fragen bekam ich ausführlich und auch für Laien verständlich beantwortet.

Nachdem das Seil eingebaut war, Ronni seine Ausrüstung angelegt hatte und sich über das Geländer wagte, bestand meine Aufgabe darin, seine Aktion fotografisch zu dokumentieren. Als der Cache gehoben und Ronni zurück am Boden war, mussten wir nur noch die Sachen zusammen packen und konnten weiter ziehen. Das dachte ich zumindest! Doch Ronni meinte nur "Jetzt bist Du dran!" Ich schaute mich um, wen er denn wohl meinen könnte, konnte aber außer mir kein weiteres Lebewesen sichten.

Nun ja, ich bekam also seinen Klettergurt angelegt und hing zum ersten Mal im Seil. Unter Anleitung versuchte ich dann auch gleich ein paar Zentimeter am Seil aufzusteigen und mich wieder abzulassen. Das alles fühlte sich recht gut und sicher an. Vorsichtig fragte ich Ronni, ob er mir den Abseiler zur Dose zutrauen würde, denn der Drang, hier einen "Found it" zu loggen, war groß. Wenige Minuten später stand ich nun oben hinter dem Geländer und wagte mich runter. Stets hatte mich Ronni im Blick, um wertvolle Tipps zu geben und mögliche Fehler auszuschließen. Irgendwann erreichte ich die Dose und hatte mächtig Adrenalin im Blut. Meinen ersten T5er hatte ich erfolgreich geloggt.



Anschließend fuhren wir dann noch zu einem Baumklettercache, dem "Oeventroper Baumklettercache (GC16AHE)". Dort lernte ich zunächst mit Pilotschnur und Wurfbeutel zu arbeiten, bevor ich nach Ronni erneut ins Seil ging. Auch hier wollte ich es zumindest versuchen und hing nach ein paar Minuten selbst im Seil. Zentimeter für Zentimeter arbeitete ich mich nach oben und nach einem Drittel dache ich daran aufzugeben, doch der innere Schweinehund siegte. Und so erreichte ich irgendwann auch das zweite Drittel der Strecke. Jetzt aufgeben? Never! Gefühlte Stunden später war der Petling erreicht und der Eintrag ins Logbuch ging eigentlich auch problemlos. Nach unten war's dann deutlich entspannter. Wieder festen Boden unter den Füßen waren die Anstrengungen deutlich zu spüren und zu sehen. Trotzdem: Mein zweiter T5er an diesem Tag!



Abschließend als Fazit: Ein geiler Tag mit einem super Lehrmeister.